Data Warehousing x3 - Transformation bei MediaPrint
Situation
- In einem Vorprojekt wurden unter anderem die Herausforderungen in Bezug auf die existierende Datenlandschaft identifiziert und eine neue Architektur vorgeschlagen
- Zudem wurden Use Cases zur Aktivierung des Datenpotenzials priorisiert und konkretisiert
- Viele Berichte müssen mit hohem manuellen Aufwand und unter Verwendung von Workarounds erstellt werden
Herausforderung
- Die existierende Dateninfrastruktur wird den Anforderungen hinsichtlich Schnelligkeit, Skalierbarkeit und Zugänglichkeit nicht mehr gerecht
- Eine eigenständige Modernisierung des Setups ist durch mangelnde Kapazitäten und unzureichendes Know-How im Bereich moderne Datenarchitekturen nicht möglich
- Vielzahl an Datenquellen, komplexe Datenstrukturen, forderndes Stakeholder Alignment strenge kartell- und datenschutzrechtliche Vorgaben
Lösung
- Einführung eines Modern Data Stacks auf Basis von BigQuery (Data Warehouse), Dataform (Datenmodellierung) und Airflow (Scheduling)
- Einhaltung der kartell- und datenschutzrechtlichen Bestimmung durch Aufbau dreier voneinander getrennter Data Warehouses und Etablierung entsprechender Governance
- Umsetzung dreier initialer Use Cases: (1) Redaktionsdashboard, (2) Customer Golden Record und (3) Advertising Monetization Dashboard
Mehrwerte
- Signifikante Reduzierung manueller Aufwände für die Performanceauswertung redaktioneller Inhalte und digitaler Vermarktungskanäle
- Neue Analysemöglichkeiten durch Verknüpfung mehrerer Datenquellen - vor allem von vertrieblichen online und offline Informationen
- Vereinfachter, zentraler und rechtskonformer Zugriff auf Daten
Bildquelle: Fakurian auf unsplash
Grundlegenden Modernisierung der Dateninfrastruktur zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von MediaPrint
Nach Abschluss unseres Data Audits für MediaPrint war allen Beteiligten klar: Um die Wettbewerbsfähigkeit in der digitalisierten Medienlandschaft zu stärken, bedarf es einer grundlegenden Modernisierung der Dateninfrastruktur. Die im Audit identifizierten architektonischen Herausforderungen wie Datensilos, fehlende Skalierbarkeit und begrenzte Zugänglichkeit von Daten bildeten den Ausgangspunkt für unser Implementierungsprojekt.
Die bestehende Datenlandschaft bei MediaPrint war von historisch gewachsenen Strukturen geprägt. Ein Großteil des Reportings basierte auf manuellen Prozessen, die nicht nur zeitintensiv, sondern auch fehleranfällig waren. So mussten beispielsweise Performance-Daten aus dem Digitalbereich aufwändig mit Excel-Tabellen verknüpft werden, um ein einigermaßen vollständiges Bild des Nutzer- und Abonnentenverhaltens zu erhalten. Die tägliche manuelle Erstellung dieser Berichte band erhebliche Ressourcen und verhinderte tiefergehende Analysen, die für strategische Entscheidungen essentiell wären.
Erschwerend kam hinzu, dass MediaPrint mit seinen bekannten Marken wie Krone und Kurier in einem kartellrechtlich sensiblen Umfeld agiert. Die Zusammenführung und Nutzung von Daten musste daher streng reguliert erfolgen, um rechtliche Vorgaben einzuhalten. Auch datenschutzrechtliche Aspekte spielten eine zentrale Rolle, insbesondere im Hinblick auf die Verarbeitung personenbezogener Daten von Abonnenten und digitalen Nutzern.
In enger Abstimmung mit den Stakeholdern aus IT, Redaktion, Marketing und Vertrieb entwickelten wir eine maßgeschneiderte Lösung, die die technischen Anforderungen erfüllt und gleichzeitig die rechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Das Herzstück bildet ein Modern Data Stack, der auf BigQuery als Data Warehouse, Dataform für die Datenmodellierung und Airflow als Scheduling-Tool basiert. Diese Technologien wurden aufgrund ihrer Skalierbarkeit, Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit ausgewählt und entsprachen dem von uns im Audit vorgeschlagenen architektonischen Zielbild.

Eine besondere Herausforderung stellte die Einhaltung der kartell- und datenschutzrechtlichen Bestimmungen dar. Um diese zu gewährleisten, implementierten wir nicht nur ein zentrales Data Warehouse, sondern drei voneinander getrennte Instanzen - für jeden Organisationsteil eines. Diese Architektur ermöglicht es, sensible Daten der verschiedenen Zeitungsmarken strikt zu trennen und nur bestimmte, aggregierte Informationen für übergreifende Analysen zu nutzen bzw. weiterzuleiten. Damit einher ging die Etablierung einer klaren Zugriffssteuerung, damit Daten nicht unrechtmäßig anderen Organisationsteilen zugänglich gemacht werden.
Zur Aktivierung der neuen Dateninfrastruktur setzten wir drei priorisierte Use Cases um, die direkten Mehrwert für verschiedene Unternehmensbereiche schaffen:
- Das Redaktionsdashboard bietet den Analysten im Redaktionsumfeld erstmals einen umfassenden Überblick über die Performance ihrer digitalen Inhalte. Durch die Integration verschiedener Datenquellen können die Analysten nun datengestützt entscheiden, welche Inhalte bei den Lesern besonders gut ankommen und umsatzfördernd sind. Was zuvor umständliche manuelle Arbeitsschritte erforderte, steht nun deutlich effizienter zur Verfügung – eine Verbesserung, die den Analysten mehr Zeit für tiefgehendere Fragestellungen gibt.
- Der Customer Golden Record vereint Kundendaten aus verschiedenen Quellen - insbesondere aus der online und offline Welt. Diese umfassendere Sicht auf den Kunden ermöglicht es dem Vertrieb, fundiertere Entscheidungen zu treffen und die Kundenbindung zu stärken. Diese Erkenntnisse sind gerade im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung des Geschäftsmodells besonders wertvoll.
- Das Advertising Monetization Dashboard verschafft dem Vermarktungsteam einen besseren Überblick über die Performance verschiedener Werbekanäle. Durch die Integration verschiedener Datenquellen können nun Kampagnenperformance und Umsatzentwicklung zentral analysiert werden. Dies unterstützt das Team dabei, mit weniger manuellen Aufwand fundierte Entscheidungen im Kampagnenmanagement zu treffen.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor bei der Implementierung war unser agiler, use-case-getriebener Ansatz, der es uns ermöglichte, schnell erste Ergebnisse zu liefern und kontinuierlich Feedback der Stakeholder einzuholen. Durch Wissensvermittlung und einen engen Austausch mit dem internen Datenteam von MediaPrint konnten wir zudem sicherstellen, dass die neue Infrastruktur in Zukunft auch eigenständig weiterentwickelt und betrieben werden kann.
Die Auswirkungen des Projekts auf das Tagesgeschäft waren deutlich spürbar: Im Redaktionsbereich reduzierten sich die manuellen Reportingaufwände signifikant, während gleichzeitig die Datenaktualität verbessert wurde. Im Vertrieb führte die verbesserte Kundensicht zu einer besseren Grundlage für Entscheidungen in Bezug auf Angebote zwischen Print- und Digitalbereich. Und im Advertising-Bereich ermöglichte die neue Datentransparenz eine fundiertere Steuerung der Kampagnen.
Über die unmittelbaren betriebswirtschaftlichen Vorteile hinaus hat das Projekt bei MediaPrint, Krone und Kurier einen wichtigen kulturellen Wandel angestoßen. Datenbasierte Entscheidungsfindung wurde in den relevanten Unternehmensbereichen stärker verankert, und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen hat sich massiv verbessert. Diese kulturelle Transformation ist ein ebenso wichtiger Aspekt wie die technische Modernisierung, denn sie bildet die Grundlage für die langfristige digitale Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Verantwortlich für das Projekt
Thomas Borlik
Der Referenzkontakt kann auf Wunsch vermittelt werden.




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